Der Tresen

"Es liegt nicht an der Stadt, sondern nur daran das diese Stadt sehr Gefährlich sein kann. Auch für Leute die für gewöhnlich zu den Gefährlichen gehören." sagte Ashton mit einem grinsen. Ich lebte noch nicht lang genug in Mystic Falls um beurteilen zu können wie gefährlich es hier wirklich war, aber die Anwesenheit von mir und meinen Brüder machte die Stadt sicherlich nicht grade sicherer. Ich grinste bei dem Gedanken daran dass Ashton sich hier mit einem der wohl gefährlichsten Bewohner dieser Stadt unterhielt, ohne es zu wissen.
Er fragte nach ob er wirklich erwähnt hatte keine Freundin zu haben. Ich trank mein Glas leer und nickte. "Hast du!" bestätigte ich, dann zuckte ich mit den Schultern, denn eigentlich hatte er wirklich nicht gesagt dass er keine Freundin hatte. Er hatte einfach gesagt dass die Person auf deren SMS oder Anruf er wartete, nicht seine Freundin war. "Zumindest habe ich das so aufgefasst" sagte ich mit einem Lächeln.
Der Grill füllte sich langsam und ich scannte desinteressiert die Gesichter der Leute die sich ebenfalls an die Bar gesetzt hatten. Niemand dabei den ich kannte. Ich zog mein Handy aus meiner Jackentasche um nachzusehen wie spät es mittlerweile war. Nik würde sich sicherlich schon fragen wo ich solange blieb.

Nachdem ich meine Wohnung wohnlich eingerichtet hatte, ich wusste zwar noch nicht wie lang ich bleiben wollte doch eine schöne Wohnung war nie falsch, ging ich in eine Bar um den Abend ausklingen zu lassen. Ich lief geradeaus durch an den Tresen und bestellte einen Rotwein. Die Farbe erinnerte mich immer an Blut, wobei Wein nicht ansatzweise an Schönes, Frisches, Junges, Warmes, Rotes Blut herankam. Meine Gedanken schweiften schon wieder ab. Das hasse ich so am Vampir dasein. Ständig muss ich an Blut denken. Ich liebe es und gleichzeitig hasse ich es. Hier sind so viele hübsche Junge Frauen, deren Blut mich bestimmt umhauen würde. Doch ich hatte erst richtig gegessen und so muss mir der Blutrote Wein ausreichen. Ich sah mich um. Es waren einige Leute da.

Ich hörte wie Ashtons Handy leise vibrierte und sah unauffälig zu ihm. Er wirkte plötzlich erleichtert und sehr viel entspannter als zuvor. Ich vermutete dass der- oder diejenige auf dessen Nachricht er so sehnsüchtig gewartet hatte sich nun endlich gemeldet hatte, wollte aber nicht weiter nachfragen. Wahrscheinlich hielt er mich sowieso schon für eifersüchtig und so wollte ich auf keinen Fall rüberkommen. Auch wenn ich es vielleicht ein winziges bisschen war. Ich hatte nunmal gern die ungeteilte Aufmerksamkeit...
Als er mir diese endlich wieder widmete fragte er interessiert nach meiner Familie. Ich wusste nicht recht wieviel ich ihm darüber erzählen konnte....oder wollte. Hatte er schon von Niklaus gehört? Nun, wahrscheinlich hatte er von Klaus gehört....Ich zuckte mit den Schultern. "Ich glaube nicht das du meine Familie kennst, wir sind noch nicht sehr lange hier. Ich kam mit meinem Bruder Nik her, mein anderer Bruder ist erst seit kurzem in der Stadt." sagte ich und setzte ein unschuldiges Lächeln auf. "Ich war grad bei ihm bevor ich herkam..."

Ich hielt erschrocken inne als er Niklaus Namen nannte und betete dass er mir nicht anmerkte wie überrascht ich war. Verdammt, Plan missglückt. Andererseits hießen sicherlich einige Leute Niklaus....aber wem machte ich hier was vor?! Er wusste sehr wohl wer mein Bruder war. Ich seufzte und nickte. "Ja, genau den meine ich." sagte ich so beiläufig wie möglich und lächelte. Zu dumm dass mein Glas leer war. Ich hätte nun sehr gut einen großen Schluck gebrauchen können. "Du hast von ihm gehört?"